Ein Tierschutzhund zieht ein

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Ein gemeinsamer Weg beginnt…

Einen Hund aus dem Tierschutz zu retten, verändert das Leben von beiden – das des Hundes und das unsere. Damit Sie auf kleinere oder größere Herausforderungen vorbereitet sind, bereiten Sie sich im Vorfeld auf den Einzug Ihres neuen Familienmitglieds vor.

Mögliche Probleme erfassen

Machen Sie sich eine Liste, welche Probleme es mit Hund geben könnte. Gibt es bekannte Verhaltensauffälligkeiten? Notieren Sie sich diese und machen Sie, am besten unterstützt mit tierschutzerfahrenen TrainerInnen oder Pflegepersonal, einen Managementplan sowie den dazupassenden Trainingsplan.

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Lange Leinen geben dem Hund genug Raum

Besonderes Equipment

Besonders bei den ersten Spaziergängen sollte Vorsicht gelten. Das bedeutet die Absicherung des Hundes hat oberste Priorität! Man weiß oft nicht genau, wie sich ein Hund verhalten wird, deswegen gilt: Den Hund anfangs nie ungesichert ableinen. Für die Spaziergänge empfehlen sich eine kurze Leine (2-3 Meter) für den Ortsbereich und eine längere Leine (5-10 Meter) für freie Flächen. Dies ermöglicht dem Hund einen gewissen Freiraum ohne ihn ableinen zu müssen.
Ängstliche Hunde sollten unbedingt mit einem ausbruchsicheren Geschirr, einem sogenannten Sicherheitsgeschirr, ausgestattet werden. Falls dies nicht vorhanden ist, kann man vorläufig zusätzlich zum Brustgeschirr  an einem Halsband sichern. Dies gilt auch für aggressive Hunde. Viele Hunde sind wahrliche Ausbruchmeister und es gibt nichts Schlimmeres, als ein ängstlicher oder gar aggressiver Hund, der davonrennt. Auch gilt zu bedenken, dass sich manche Hunde so wälzen, dass der Karabiner dabei aufgeht. Hier empfiehlt sich ein Zusatzkarabiner.
Hat der Hund Aggressionsprobleme oder ist seine Vorgeschichte total unbekannt, sollte abgeklärt werden, ob und in welchen Situationen ein gut sitzender Maulkorb sinnvoll ist.

Ein hundesicheres Haus

Sichern Sie alle Bereiche, in denen der Hund sich aufhalten wird, ab. Das heißt Dinge, die der Hund kaputt machen könnte, entfernen. Dinge, die wertvoll sind oder nicht schmutzig werden sollten wie Teppiche u.ä. ebenfalls. Hundefreie Orte unzugänglich machen. Hier bieten sich z.B. Kinderschutzgitter an.

Tag der Ankunft

Planen Sie im Voraus diesen wichtigen Tag. Richten Sie dem Hund mindestens einen Liegeplatz und einen Fressplatz ein sowie einen Ort, an den sich der Hund zurückziehen kann – hier bieten sich z.B. Hundehöhlen oder gemütliche Boxen an. Besorgen sie zusätzlich zum Futter Beschäftigungsmaterial und Kauzeug.
Falls es das Tierheim ermöglicht und eine schrittweise Übernahme des Hundes möglich ist, lässt man den Hund optimalerweise bereits vor der Fixübernahme den neuen Haushalt erkunden. Dies ist in der Regel eine große Hilfe bei der Vorbereitung auf den neuen Vierbeiner, da man so manche möglichen Probleme im Alltag bereits erkennen und dementsprechend gegensteuern kann.

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Geben Sie dem Hund Zeit

Ruhige Begrüßung
Der Hund sollte die Familienmitglieder selbstständig kennenlernen dürfen. Setzen Sie sich am besten ruhig hin und ermöglichen Sie so dem Hund, selbst zu entscheiden, wem er sich nähern will. Passen Sie außerdem mit Berührungen auf. Nur weil ein Hund sich annähert, heißt das nicht, dass er auch angefasst oder gar umarmt werden will.
„Zwingen“ Sie niemals den Hund, eine Person zu begrüßen!
Lassen Sie den Hund den neuen Haushalt erkunden. Wichtig ist hier: der erste Eindruck sollte so positiv wie möglich sein. Im Zweifel den Hund anfangs angeleint lassen.

Stressige Situationen meiden
Besonders in der Anfangszeit, sind viele Tierschutzhunde mit der neuen Umgebung und dem Einleben in der neuen Familie gefordert genug. Vermeiden Sie unnötige stressige Situationen wie den Hunde lange alleine lassen, Besuch bei Freunden mit Hund, Reisen und Ähnliches.

Hund beobachten
Beobachten Sie den Hund besonders in der ersten Zeit, um Verhaltensauffälligkeiten zu bemerken und diese sofort zu notieren. So können Probleme bereist früh erkannt werden.
Falls Ihnen Verhaltensauffälligkeiten oder ungewollte Verhaltensweisen auffallen, ignorieren Sie dies nicht einfach. Warten Sie nicht ab, bis es schlimmer wird! Suchen Sie sich rechtzeitig professionelle Hilfe.

Viel Freude mit Ihrem neuen Familienmitglied!

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