Hundebegegnungen – sozialisieren, nicht traumatisieren!

Hundebegegnung

Viele Hunde erfreuen sich am Nahkontakt zu Artgenossen. Gemeinsam schnüffeln, die Umwelterkunden und ab und zu zusammen spielen gehört für viele Hunde zu einem erfüllten Leben dazu. Solche Kontakte sind nicht immer nur positiv. So enden manche Hundebegegnungen in einem Konflikt oder gar mit Verletzungen. Es gibt außerdem Hunde, die mit Artgenossen Probleme haben. Findet hier eine unkontrollierte Begegnung statt, kann das für beide Seiten traumatisierend sein.

So werden Hundebegegnungen für beide Seiten  zu einer angenehmen Erfahrung:

  1. Fragen Sie sich: Sind beide Hunde freundlich und am anderen Hund interessiert? Achten Sie dabei auf die Körpersprache BEIDER Hunde.
  2. Fragen Sie den anderen Hundehalter, ob der Sozialkontakt erwünscht ist. Falls nicht, gehen Sie mit Ihrem Hund an dem anderen Hund soweit es geht vorbei. Sollte einer der Hunde Aggression oder gar Angst zeigen, weichen Sie großräumig aus. Der andere Hund und Hundehalter werden es Ihnen danken.
  3. Sind ein Hund oder beide Hunde angespannt? Dann empfiehlt es sich, erst gemeinsam in eine Richtung zu gehen und die Hunde langsam aneinander zu führen.
  4. Sind beide Hunde entspannt? Dann können die Hunde zusammengelassen werden. Optimaler weise findet keine Frontalbegegnung statt und man lässt die Hunde nicht aufeinander zustürmen.
  5. Wenn die Hunde an der Leine sind, so kann das bei falschem Umgang seitens der Menschen schnell zu Konflikten führen. Um das zu vermeiden, sollten sich beide Hundehalter mit der Leine immer mit bewegen (Leinentanz) und dem Hund ermöglichen, jederzeit die Situation zu verlassen.
  6. Der Hund sollte bei Leinenkontakt nur am Brustgeschirr geführt werden und die Leine idealerweise 3 – 5 Meter lang sein.
  7. Hunde regelmäßig zu sich rufen oder an der Leine rausführen und belohnen. Dies insbesondere bei neuen Hundekontakten. Bitten Sie den anderen Hundehalter, sofern der andere Hund sich nicht von selber entfernt, dasselbe zu machen.
  8. Will einer der Hunde weggehen, sollte dies ermöglicht werden. Läuft der andere Hund hinterher, rufen Sie diesen zurück oder sichern ihn ab.
  9. Wird die Begegnung zu grob oder fühlt sich einer der Hunde unwohl, machen Sie mit ihrem Hund eine Pause. Achten Sie stets auf die Körpersprache beider Hunde!
  10. Sozialkontakt besteht nicht nur aus Spielen! Fördern Sie ruhige Aktivitäten mit anderen Hunden wie gemeinsam schnüffeln und Umwelt erkunden oder Ruhen.

Tipp:

Trainieren Sie von Anfang an mit Ihrem Hund auch an anderen Hunden vorbeizugehen. Hat der Hund gelernt, dass nicht jeder Artgenosse ein Spielpartner ist, und das Vorbeigehen sogar lohnenswert ist weil er dafür belohnt wird, vermeidet man unangenehme Situationen bei Leinenbegegnungen.

Faustregel:

Drängen Sie nie Ihren Hund, Kontakt zu einem anderen Hund aufzunehmen oder zu spielen. Achten Sie außerdem stets darauf, dass beide Hunde an dem Sozialkontakt interessiert sind!

Verwendete Schlagwörter: , , ,